Es ist auch hier wie immer in der Vergangenheit. Sobald ein so großer Skandal wie nun absehbar beim Unternehmen Erste Oderfelder Beteiligungsgesellschaft/LombardClassic2 uw. dann ans Tageslicht kommt, ist das nahezu schon eine reflexartige Handlung von Rechtsanwälten. Vermittler verklagen!! Das natürlich auch, weil beim Initiator und den dort verantwortlichen Personen dann im Regelfall nichts mehr oder ganz wenig zu holen ist. Nur, ist das wirklich so einfach dem Vertrieb die Hauptschuld zu geben? Nein, so einfach ist es eben nicht. Vertrieb muss auch Vertrauen können. Man kann doch nicht von Beginn an davon ausgehen, als Vertrieb, das der Initiator „ein krummer Hund ist und betrügen will“. Dann hätten wir keinen Vertrieb mehr für irgendwelche Produkte. Gerade hier schien das Konzept absolut überzeugend zu sein, und ich muss zugeben, auch wir fanden das Konzept Neu aber Verfolgens wert. Trotzdem was für uns von Beginn an nicht nachvollziehbar war, war das es so viele wohlhabende Bürger geben soll die zum Pfandhaus gehen und irgendwelche Gegenstände von Wert, Zwecks Erlangung kurzfristiger Liquidität, verpfänden würden. Von Beginn an haben wir auch die Gefahr gesehen, das man diese Variante eines Pfandhauses, auch mal als Entsorgungsstation für Dinge sieht die man sonst nicht los wird. Kunst ist dafür aus unserer Sicht prädestiniert. Der Preis für ein Kunstwerk orientiert sich am Markt, und der ist im Kunstbereich sehr Valide. Kunst ist oft schwer verkaufbar, da es nur einen kleinen Kreis von Interessenten gibt. Nur der Preis, den diese Interessenten bereit sind zu bezahlen, ist dann der Wert dieses Kunstwerkes. Dann gibt es wieder Kunstgutachter die eine Art „Wertgutachten“ erstellen, aber da fragt man wirklich „was ist dieses Gutachten WERT?“. Nichts, denn der Wert der darin ermittelt wird ist immer ein hypothetischer Wert, wofür man erst einmal Jemanden finden muss der diesen Preis bereit ist zu bezahlen. Nun nimmt das Pfandhaus aber diesen Wert des Gutachters, mit Abschlägen, und beleiht das Kunstwerk mit diesem Wert. Wer könnte es dann einem Pfandeinreicher verdenken, dass er dieses Pfand dann nicht mehr abholt, weil er genau weiß „so viel Geld bekomme ich niemals wieder für diese Kunst“. Viel besser noch, sollte er sich verschätzt haben und „seine verpfändete Kunst“ wird dann irgendwann zu einem höheren Preis versteigert, dann muss das Pfandhaus diesen Mehrerlös sogar an ihn abführen. Also bleibt man als Pfandeinreicher erst mal ganz entspannt. Ob das bi dem „Hamburger Pfandhausskandal“ dann auch so war, wird man ermitteln müssen.

Aus unserer Sicht jedoch liegt die Krux hier ganz woanders. Die Macher dieser Idee waren von beginn an nicht geeignet für dieses Geschäft, denn keiner von denen hatte überhaupt Erfahrung mit solchen Geschäften. Das wäre so, als wenn man Wirtschaftsminister Gabriel Morgen zum Bundeskanzler machen würde. Das kann er nicht! Weiterhin hat aus meiner Sicht der Gedanke des Millionärspfandhauses zu keinem Zeitpunkt überhaupt funktioniert, denn die Menge an Pfandeinreichern gab es nicht um all das Geld korrekt, seriös un ertragreich anzulegen was man von Anlegern bekommen hatte, denn diese fanden die Idee „Geil“ und vor allem SICHER. Geld gegen werthaltiges Pfand, ein überzeugendes Argument auch für den Vertrieb. Da müssen wir auch nicht drum herum Reden. Nur, da es nicht so viele werthaltige Pfänder gab wie man gebraucht hätte um das Geld seriös und Prospektgemäß unterzubringen hatte man so was wie einen Anlagenotstand, denn mit der Annahme von Kundengeldern hatte man ja auch deren Verzinsung und Rückzahlung versprochen. Sah ja auch alles so einfach aus……auf dem Papier im Prospekt. Irgendwann sind die Verantwortlichen der Gesellschaften dann „im Geld geschwommen“ wussten nicht mehr wohin damit………….und da begann die Malaise die zum heutigen Ergebnis geführt hat. Man hat in Dinge investiert  die man dann schon unter dem Gesichtspunkt „des Untreueverdachts“ sehen muss. das ist unsere Bewertung von Rechercheergebnissen die wir kennen.

Patrick E., einer der Macher der Gesellschaften,  hatte sich durch sein „Geld verteilen“ auch Ansehen in der Hamburger Gesellschaft erkauft, und es gibt Menschen die sagen “  da gab es dann Personen die wie „Schmeißfliegen“ an Patrick E. hingen um an Kohle heranzukommen. Aus einem vermeintlich sicheren Produkt wurde dann ein Venture Capital Produkt. Ich bin überzeugt davon das über 90% der Vertriebler das Produkt als „Venture Capital“ niemals verkauft hätten. Sie sind davon ausgegangen „da läuft alles richtig und nach Prospekt“. So mancher Vertriebler hat dann auch mal bei uns angerufen und gefragt „warum macht ihr das Produkt so schlecht, es gibt doch nichts Sicheres auf dem Markt“. Natürlich haben wir dann diesen Anrufern unsere Bedenken erläutert. Erfolg hatten wir damit leider wenig, wie man an den jetzt bekannt gewordenen Umsatzzahlen dann auch erkennen kann.

Was wir nicht gut fanden ist dann solch eine „Selbsthilfeeinrichtung für Vermittler“ wie die hier schon oft benannte IG Lombard. Grundsätzlich ist die Idee gut eine IG zu gründen, aber es müssen glaubhafte Personen sein die nicht in irgendein „Geschmäckle Verdacht“ kommen. Das sehen wir bei der IG Lombard so!

Leider hat die IG Lombard unser Angebot zu einem Gespräch bis heute nicht angenommen, warum wissen wir nicht. Vielleicht ist man gerade zu beschäftigt „rette sich wer kann zu spielen“. Nun denn, das Thema wird uns noch lange beschäftigen.